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Nachdem wir am dritten Tag unseres Wanderurlaubs
in Südtirol wieder etwas besseres Wetter hatten,
konnten wir die Wanderung zur gerade eröffneten
Gerstgraser Berglalm im Schnalstal in Angriff nehmen.
Eigentlich wollten wir ausgehend vom Vernagt
Stauseee
einen Rundweg über die Wege 13 und 13A wandern.
Am Parkplatz angekommen stand an der Staumauer
jedoch ein Schild, dass der Weg Nummer 13
aufgrund von Lawinengefahr gesperrt ist. Wir
konnten uns zwar nicht vorstellen, dass dies
tatsächlich noch der Fall ist, wollten jedoch
kein Risiko eingehen. Deswegen fuhren wir mit
dem Auto bis kurz vor Kurzras, von wo der Weg 5
auch zur Gerstgraser Berglalm führt.
Der Wanderweg führt die ersten Meter über
Wiesen gemütlich in westlicher Richtung. Die Wegfindung
ist aufgrund der fehlenden eindeutigen Spuren
(folgt man nun dem Weg oder doch Kuhpfaden…)
etwas schwierig, doch dank des am Waldrand
stehenden Wegweisers hat man zumindest eine grobe Peilung.
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Schöner Weg - aber auch ziemlich steil |
Mit Erreichen des
Wegweisers hat man das erste flache Wegstück hinter sich gebracht.
Für die nächsten 30 Minuten geht es erst einmal recht steil bergauf
und ein Großteil der zu Überwindenden Höhenmeter wird erklommen. Der
breite Wanderweg führt durch einen schönen Lärchenwald und ist trotz
der Steilheit erstaunlich schön zu gehen. Mit jedem Höhenmeter wird
die Aussicht auf Kurzras und die umliegenden Berge schöne – wobei
Kurzras natürlich nicht sonderlich ansehnlich ist. Im Talschluss
liegen zahlreiche 3000er, wie beispielsweise der bereits von mir
bestiegene Gipfel „Im Hinteren Eis“. |
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Das Lagauntal ist erreicht |
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Mit Erreichen des
Lagauntals hat man das Steilstück hinter sich gelassen. Mittels einer
halbwegs stabilen Brücke wird der Bach überquert und man erreicht
einen schönen Rastplatz, denn zahlreiche große Baumstämme bieten
eine gute Sitzmöglichkeit.
Wir befinden uns mittlerweile auf ca. 2150 m und langsam wird für
uns erkennbar, warum der Weg Nr. 13 noch gesperrt ist. Zahlreiche
Altschneefelder waren auf dieser Höhe noch vorhanden, so dass vor
allem aus einer Steilrinne noch Lawinenabgänge zu erwarten sein
könnten.
Diese Einschätzung bestätigten zahlreiche zu passierende
Altschneefelder auf dem weiteren Weg, die aus Lawinenabgängen
herrührten.
Der Weg zu Alm ist ab dem Lagauntal sehr schön zu gehen. Der Weg führt
durch einen lichten Wald auf fast gleich bleibendem Höhenniveau den
Berghang entlang. Lediglich die letzten Meter zur Hütte sind noch
etwas steiler – mit Erreichen des Seilbahnbretterverschlags hat man
das Ziel dann erreicht. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf
den Similaun, der die beiden Siedlungen Tiesenhof und Finailhof,
sowie den teilweise
sichtbaren Vernagtstausee, überragt. |
Bergbach im Lagauntal |
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Blick über den Vernagt Stausee zum
Similaun
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Gerstgraser Berglalm
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Wir
machten es uns auf der Terrasse der Alm gemütlich und
genossen die längere Pause. Empfehlen kann ich den
Kaiserschmarrn – dieser ist wirklich lecker.
Als etwas dickere Wolken aufzogen, entschlossen wir
uns abzusteigen. Bis zum Lagauntals wanderten wir auf
dem Aufstiegsweg, bogen dann jedoch in den Weg
Nummer 4 ab. Dieser führt nach einem kurzen
Gegenanstieg fast eben in Richtung Kurzras. Erst
kurz vor Erreichen des Wieshof werden die noch fehlenden
Höhenmeter abgebaut. |
Kurzras mit seinen 3000ern |
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Den Wieshof ließen wir jedoch links liegen und
folgten dem Teerweg zu unserem Auto. Kurz bevor
wir einstiegen, mussten wir noch laut loslachen.
Andere Wanderer waren zu Fuß mit zwei kleinen
Hunden an der Hauptstraße unterwegs. Einer der
Wanderer stieg über den Weidezaun in die
dahinter liegende Wiese und die beiden Hunde
wollten natürlich hinterher. Im Nächsten Moment
machten die Hunde einen riesigen Satz (ob die
vorher jemals so weit gesprungen sind?) zurück
auf die Straße, denn sie berührten den mit Strom
geladen Weidezaun. Der nächste Sprung führte von
der Straße direkt in die Arme des verdatterten
Herrchens – ein Bild zum schießen… |