Tutzinger Hütte (1327m)

Meine erste Wanderung in 2005 fand wieder einmal in den Alpen nahe Walchen- und Kochelsee statt. Ausgehend von Benediktbeuern machte ich mich auf in Richtung Benediktenwand, wobei ich einen Zwischenstopp in der Tutzinger Hütte einlegen wollte.

Morgens nach dem Aufstehen hingen noch dicke Regenwolken über den bayrischen Bergen, so dass ich mich nur wiederwillig von der warmen Tasse Kaffee losreisen konnte. Als jedoch die ersten Sonnestrahlen durchkamen war der innere Wiederstand gebrochen und es konnte los gehen.

Ab dem Alpenbad in Benediktbeuern folgt man erst einmal dem Pfad am Lainbach entlang, bis man einen kleinen Parkplatz erreicht. Von hier an folgt man auf dem breiten Fahrweg dem Laintal in zahlreichen Kurven. Am Wegesrand stehen immer wieder Lehrtafeln, die über Flora und Fauna sowie über die Bebauung zum Schutze vor Hochwasser informieren.

In einer schattigen Kurve erhielt ich dann den ersten Vorgeschmack auf das, was mir später noch wesentlich öfter im Weg liegen sollte: Schnee.

Mittlerweile war kein Wölkchen mehr am Himmel zu sehen und ich konnte die Wanderung und die Stille auf dem meist flach ansteigenden Weg genießen.

Der Waldweg

Eines der ersten Schneefelder

Nach etwas mehr als einer Stunde Gehzeit erreichte ich die unbewirtete Söldner-Alm. Wenig später wird es dann "ernster", denn man verlässt den Fahrweg an einer Baustelle (man beachte die Baustellenschilder...) und folgt einem steilen Weg. Kaum hat der Kreislauf sich allerdings an die veränderte Anstrengung gewöhnt, ist das steile Wegstück schon überwunden und man wandert wieder auf einem breiten Forstweg. Hier kamen mir die ersten Mountainbiker entgegen, die auf dem rutschigen Untergrund (Schnee) allerdings recht unentspannt aussahen.

Nach einer kurzen Rast machte ich mich an das letzte Wegstück zur Hütte: einem schmalen Pfad, welcher in Serpentinen den Berg hinauf führt. Eigentlich ist dieser Weg einfach zu bewältigen, allerdings lag mit jedem überwundenem Höhenmeter mehr Schnee und der Weg wurde dementsprechend rutschiger. Gegen Ende des Steilstücks lag eine geschlossene Schneedecke, auf Höhe der Tutzinger Hütte sogar noch ein halber Meter Altschnee, so dass ich mich von meinem eigentlichen Tagesziel, dem Gipfel der Benediktenwand, innerlich verabschiedete. Zu groß erschien mir die Gefahr, in dem steilen Anstieg in eine Lawine zu geraten, denn zahlreiche Lawinenkegel wiesen auf diese Gefahr hin.

Das Ende des Steilaufschwungs ist erreicht

Gipfel der Benediktenwand

Ich machte es mir somit in der Hütte bequem, trank ein isotonisches Weizenbier und gönnte mir eine Portion Käsespätzle. Nach einer Stunde ging es dann leider wieder ins Tal zurück. Im Steilaufschwund stand ich vor der Wahl, den direkten Abstieg zu wählen und durch den Schnee zu rutschen oder lieber konventionell (langweilig?) dem Weg zu folgen. Aufgrund der Tatsache, dass ich mich auf Schneefeldern normalerweise fast immer auf den Hintern setze, habe ich mich für den Weg entschieden - wie die meisten anderen Wanderer auch.

 

Tutzinger Hütte

 

Nachdem ich wieder auf dem Fahrweg angelangt war, machte ich nochmals eine Pause, bevor ich dem Weg 455 folgte. Dieser würde direkt am Alpenwarmbad enden. Allerdings war ich mir nach einiger Zeit nicht mehr sicher, ob ich wirklich noch auf dem richtigen Weg war, denn nach einer Abzweigung hinter der Eibelsfleckalm ging es mehrere huntert Meter wieder bergauf. Leider gab es keine Schilder, die mir bei der Orientierung halfen. Mangelnde Beschilderung war später erneut das Problem, denn an einer Weggabelung gab es drei Möglichkeiten, der ich folgen könnte. Doch welche war die richtige Variante? Anscheinend habe ich nicht so falsch mit meiner Wahl gelengen, denn nach ca. 2 Stunden erreichte ich mein Auto.

Tutzinger Hütte vor Benediktenwand

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt:

Benediktbeuern, Alpenwarmbad

Höhenmeter Auf- / Abstieg

jeweils ca. 700 Höhenmeter 

Dauer Wanderung

2,5 h Aufstieg, 2 h Abstieg (zzgl. Pausen) 

Voraussetzungen

Keine

Allgemeines Fazit

Die letzten Meter im Schnee gaben dieser einfachen Wanderung noch einen nachhaltigen Eindruck. Ansonsten handelt es sich um eine typische Wanderung auf Forstwegen.