Im Sommer des Jahres 2004 habe ich
verschiedene Wanderungen im Ortlergebiet unternommen, die auf dieser Seite
beschrieben sind:
Allein aufgrund des Ortsnamens stellte Sulden am Ortler
schon lange eine Versuchung dar. Im Sommer 2004 war es dann
soweit, ich verbrachte meinen ersten Urlaub in Sulden. Es
waren zwar nur vier Tage, diese waren allerdings sehr schön
und erholsam, auch wenn ich mich in der Pension nicht
unbedingt willkommen gefühlt hatte. Im Rahmen meiner
Vorbereitung für den Kilimanjaro suchte ich nach einem
Ort,in dem ich eine möglichst hohe Schlafhöhe haben würde
und auch tagsüber leicht in Höhen über 3000 m vorstoßen
würde können. Dementsprechend stand ich vor der Wahl eine
Hüttentour zu unternehmen oder einige Tage in einem
hochgelegenen Ort zu verbringen - die Wahl fiel schließlich
auf eine Kombination aus beidem.Alleine die Anfahrt nach
Sulden bereitete mir großen Spaß. Zum einen hatte ich
ausnahmsweise keine Staus, der Fernpass war leer und die
Fahrten nach Samnaun (Zollfrei tanken) und schließlich nach
Sulden waren ein kleines Erlebnis - dank der vielen Kurven
Düsseldorfer-Hütte (2727 m)
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Am ersten Tag wollte ich es etwas gemütlicher
angehen. Die Wanderung zur Düsseldorfer
Hütte (bzw. Zaytal Hütte) erschien mir dafür
sehr geeignet. Ausserdem würde ich das tolle
Panorama von Königsspitze und Ortler ausgiebig
genießen können. Doch zuerst einmal musste ich
von meiner Pension aus bis zum
Kanzel-Sessellift, unter welchem der Weg in
einem Taleinschnitt in Richtung der Düsseldorfer
Hütte führt. Die ersten Meter folgt man einem
ziemlich matschigen Wanderweg, der bald jedoch
besser wird. Stellenweise bekommt man die Gischt
des nahen Bachs ab, was bei den heißen
Temperaturen allerdings eine kleine Wohltat war.
Der Weg weist stellenweise auch eine ziemlich
deftige Steigung auf, was ich zum einen an dem
Höhenfortschritt merkte, auf der anderen Seite
aber auch an den Schweißtropfen auf meiner
Stirn.
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Der Ortler (3905 m) |
Sobald ich den Blick
vom Weg auf die gegenüberliegende Talseite schweifen ließ, musste
ich wohl oder übel eine kleine Rast machen – so beeindruckend ist
die Aussicht auf den Ortler und dessen Gletscher. Bei diesem Anblick
wünschte ich mir doch ein wenig mehr Schwindelfreiheit und damit die
Möglichkeit, solch beeindruckende Gipfel besteigen zu können. Der
Aufstieg zur Düsseldorfer Hütte machte mir, vielleicht auch wegen
der Aussicht, unheimlich Spaß, so dass die Zeit recht schnell
verging und ich nach ca. 1 Stunde die Baumgrenze erreichte. An einem
großen Felsblock machte ich eine Pause und entdeckte bei diese auch
die über dem Talkessel liegende Hütte. Doch wie immer, sehen und bei
der Hütte sein ist ein kleiner Unterschied, denn zuerst muss man den
schönen Talkessel durchqueren, den kleinen Bach überqueren und
anschließend noch die Serpentinen zur Hütte hinauf wandern. Kurz vor
der Hütte wurde ich von einem eisigen Wind empfangen.
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Suldenspitze und Königsspitze |
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Als sich mir der
Ausblick auf die Tschengelser Hochwand und die anderen Gipfel hinter
der Hütte öffnete, wurde mir auch schlagartig klar, dass die großen
Altschneefelder hierfür verantwortlich waren. Ich erkundigte mich
kurz beim Hüttenwirt, ob der Weiterweg problemlos machbar sein
würde, denn mit der Wanderung zur Hütte war ich doch ein wenig
unterfordert, auch wenn es erst der erste Tag meines Urlaubs war.
Folglich machte ich mich auf, um noch in Richtung der Tschenglser
Hochwand zu wandern. Als ich im ersten Schneefeld bis über die Waden
einsackte, zog ich die Gamaschen an. Ich hatte in dem vielen Schnee
ein wenig Probleme, auf dem richtigen Weg zu bleiben, was unter
anderem ein Grund dafür war, dass ich mich am Beginn des finalen
Aufstiegs für einen Abbruch der Tour entschloss. Der andere Grund
waren die dunklen Wolken, die doch stark nach einem Gewitter
aussahen. Auf dem Rückweg überholte ich zwei andere Bergsteiger.
Diese machten sich ein wenig lustig über mich bzw. den „unnötigen
Einsatz“ meiner Gamaschen.Wenige Minuten später musste ich
allerdings über diesen Kommentar herzhaft lachen, denn einer der
Wanderer war bis zum Knie in einem Schneefeld eingesackt und fluchte
lautstark.
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Die Königsspitze |
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Vertainspitze von der Düsseldorfer Hütte
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Düsseldorfer Hütte mit dem Ortler im
Hintergrund
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An der Hütte angelangt
musste ich leider feststellen, dass meine
Wetterprognose zugetroffen hatte: es donnerte. Ich
war froh, dass ich nicht auf dem Gipfel der
Tschenglser Hochwand war und überlegte, dass mir im
Abstieg mindestens 10 Wanderer entgegengekommen
waren, die jetzt im Gewitter ohne Schutz am Berg
waren. Nachdem ich mich mit einer kleinen Suppe
gestärkt hatte, warf ich einen kleinen Blick auf die
Landkarte und nutzte die erste trockene Phase um
mich an den Abstieg zu machen. leider donnerte es
immer wieder ein wenig, so dass ich schnellen
Schrittes gen Tal marschierte. Doch je weiter ich
gen Tal kam, desto besser wurde das Wetter wieder,
so dass ich sogar noch einen kleinen Umweg über den
Weg Nr. 14 machte, auf welchem ich in Nähe meiner
Pension im Tal ankommen würde. Allerdings bin ich
mehrmals auf der steilen Skipiste gelandet, die
nicht unbedingt einem schönen Wanderweg gleicht.
Kurz vor Ende meiner Tour wäre auch fast mein Urlaub
beendet gewesen. Ich hatte in einem steilen
Wegabschnitt nicht aufgepasst und bin auf einem
Kuhfladen ausgerutscht. Ich bin zwar nicht auf dem
Hosenboden gelandet und konnte den Sturz abfangen,
allerdings gab es doch einen ziemlichen Schlag auf
mein Knie…Nach xxx Stunden erreichte ich schließlich
meine Pension. Wenige Minuten nach meiner Ankunft
gab es dann ein richtiges Gewitter… Glück gehabt |
Der Gipfel des Ortler
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Ausgangspunkt: |
Sulden am Ortler |
Höhenmeter Auf- / Abstieg |
1020 Hm |
1020 Hm |
Dauer Auf- / Abstieg |
2,5 Stunden |
2 Stunden |
Voraussetzungen |
Einfache Wanderung auf normalen
Wanderwegen (Weiterweg zur Tschenglser Hochwand schwieriger!) |
Allgemeines Fazit |
Einfache Wanderung mit phantastischer Aussicht auf "König
Ortler" |
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