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Meine erste Wanderung in 2006 führte mich ins
schöne Allgäu, genauer gesagt in die Nähe von Oberstdorf. Die Rappenseehütte war
mir schon durch zahlreiche Webseiten und durch Berichte vom Heilbronner Weg
bekannt. Nach meiner 45 Minuten dauernden Anreise parkte ich mein Auto am
Parkplatz direkt bei der Fellhornbahn ab. Nach kurzer Unterhaltung mit einigen
anderen Wanderern stellte sich heraus, dass die Rappenseehütte erst seit wenigen
Tagen aufgrund der Altschneefelder geöffnet hat. Meine Grödel und Gamaschen
hatte ich leider (wie immer..) in der Wohnung liegen gelassen, da ich eigentlich
von anderen Verhältnissen ausgegangen bin. Mit Ausnahme eines steilen
Schneefeldes konnte ich jedoch auf die Grödel verzichten, wie sich später
herausstellen sollte. |
Die ersten Höhenmeter sind geschafft |
Nach der kurzen Fahrt mit dem Bus bis zur letzten
Haltestelle im Tal folgt man erst einmal dem breiten Fahrweg. Dieser führt
anfangs recht flach, zwischenzeitlich mit einer ganz netten Steigung nach
Einödsbach, welches man nach spätestens 20 Minuten erreicht haben sollte. An
dieser Alm geht man links vorbei und verliert im Anschluss auf dem Fahrweg
einige Höhenmeter. Mangels Schilder sollte man nun sehr genau aufpassen, dass
die Abzweigung zur Rappenseehütte nicht verfehlt wird. Es gilt, die kleine
Brücke zu überqueren. Ab hier machte mir die Wanderung erheblich mehr Spaß, denn
der Pfad windet sich sehr schön angelegt durch den Wald. Die Bäume spenden
ausreichend Schatten, so dass diese Etappe auch bei Sonnenschein trotz der
Steilheit des Weges nicht sonderlich schweißtreibend ist.
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Rückblick auf die letzten 30 Minuten des Weges |
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Hält
sie... oder nicht? |
Typische Allgäuer Berglandschaft |
Auf Höhe der eigentlichen Waldgrente liegt eine
kleine Alm, die normalerweise unbewirtschaftet ist. Allerdings stehen in einem
Brunnen einige eiskalte Getränke und daneben eine „Sparbüchse“ zum einwerfen des
Geldes – nette Idee, die aufgrund des ab hier in der Sonne liegenden Weges
sicherlich öfter gerne angenommen wird.
Nach einer kleinen Pause machte ich mich an den
weiteren Aufstieg. Anfangs musste ich etwas den Weg suchen, denn aufgrund des
gerade abgetauten Schnees war der Weg noch nicht eindeutig erkennbar. Direkt
neben dem Weg war noch ein Altschneefeld, welches im Winter vermutlich verstärkt
durch Lawinen gespeist wird. |
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Blick in Richtung Oberstdorf |
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Der Weg führt nun stellenweise etwas steiler in Richtung der Rappensee
Hütte. Dabei galt es, einige Bäche zu queren – was stellenweise etwas rutschig
war. Der Weg war nach dem langen Winter noch nicht richtig hergerichtet, so dass
die Wegfindung bei den Bachüberquerungen „individuell gestaltet“ werden konnte -
größere Probleme gab es deshalb jedoch nicht.
Nach
einer Kehre und der darauf folgenden Querung des kompletten Hangs erreicht man
bald ein kleines Plateau, auf dem die Enzianhütte liegt. Ein gutes Stück des
weiteren Aufstiegswegs ist ab hier bereits zu erkennen.
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... bei der Rappenseehütte |
Leider
musste ich feststellen, dass an zahlreichen steileren Stellen noch Schneereste
den eigentlich recht einfachen Weg in etwas gefährlicheres Gelände verwandelten.
Ab der Enzianhütte führt der Weg anfangs ohne größeren Höhengewinn nur ganz
leicht bergauf, so dass ich auch während dem Gehen die schönen Allgäuer Alpen
bewundern konnte. Zu meiner Überraschung konnte ich dies sogar fast "alleine"
machen, denn nur wenige andere Wanderer waren ebenfalls auf dem Weg zur
Rappenseehütte - der Heilbronner Weg war noch nicht geöffnet, so dass der
Hauptanziehungspunkt wohl fehlte - fast alleine, denn wenige Meter vor mir
schien ein Murmeltier ebenfalls auf dem Weg zur Hütte zu sein, denn artig lief
es mehrere hundert Meter den Weg entlang. |
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Die Überquerung der
Schneefelder gestaltete sich stellenweise doch etwas problematischer
- denn die Schneebrücken sahen (siehe oben) teilweise recht instabil
aus. Ausgerechnet das letzte der zu überquerenden Schneefelder
weckte dann nochmal den Ruf nach meinen Grödel, denn das abschüssige
Schneefeld galt es auf einem, nur einen Tritt breitem, Pfad zu
überqueren.
"Geschafft", dachte ich
mir nach der erfolgreichen Querung und machte erst einmal eine
kleine Pause. |
Die Rappenseehütte |
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Nach der Überquerung des
Schneefeldes wurde der Weg steiler, was mir jedoch wesentlich lieber
war als der kleine Nervenkitzel bei der Querung. Nach dem man ein
etwas flacheres Wegstück passiert hat, muss nochmals ein kleiner
Steilaufschwung erwandert werden - hat man dies geschafft, ist man
nur noch etwa 100 Meter von der bereits sichtbaren Hütte entfernt.
Mich erwartete bei der Hütte noch eine Winterlandschaft, denn die
gesamte Landschaft war noch mit einer dicken Schneedecke überzogen.
Den neben der Hütte liegenden See konnte ich nur erahnen. Dafür
konnte ich anderen Wanderern beim "Abfahren" vom Heilbronner Weg
zuschauen - wie ich später hörte, waren dies ehrenamtliche Helfer,
die den Höhenweg freischaufelten.
Nach einer ausgiebigen
Pause machte ich mich wieder an den Abstieg in die sommerliche
Alpenwelt - jedoch bleibt mir die Wanderung zur Rappenseehütte als
schönes "Wintererlebnis" in Erinnerung ;)
Leider verpasste ich beim
Abstieg um 5 Minuten die Abfahrt des Busses zum Parkplatz, so dass
ich dieses Teilstück ebenfalls noch zu Fuß hinter mich brachte. Bei
der nächsten Wanderung zur Rappenseehütte werde ich jedoch definitiv
wieder den Bus nehmen, denn der Weg ist nicht sonderlich interessant
und schneller ist man zu Fuß auch nicht. |
Ausgangspunkt: |
Parkplatz Fellhornbahn / Oberstdorf |
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Höhenmeter Auf- / Abstieg |
950 |
950 |
Dauer Auf- / Abstieg |
ca. 3 Stunden |
ca. 2 Stunden |
Voraussetzungen |
Ausreichend Kondition und bei Schnee /
Nässe Trittsicherheit ab der Enzianhütte |
Allgemeines Fazit |
Schöne Wanderung, allerdings bei schönem Wetter
oder im Hochsommer vermutlich stark frequentiert. |
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