Parkplatz nahe Fallmühle - Ostlerhütte / Breitenberg (1898 m)

Die Wanderung zur Ostlerhütte in der Nähe von Pfronten unternahm ich im Sommer 2008. Die auf dem Gipfel des Breitenberg gelegene Schutzhütte kann man auf zwei Wegen erreichen. Einerseits kann man den östlich gelegenen Zustieg wählen, wobei auch hier zwischen komplettem Aufstieg zu Fuß oder via Bergbahn gewählt werden kann. Der westlich gelegene Zustieg ist der ruhigere, da die Aufstiegshilfe der Bergbahn fehlt. Da ich kein Freund von Seilbahnen bin, entschloss ich mich den, ausgehend von einem kleinen Parkplatz an der ins Tannheimer Tal führenden Straße startenden, östlichen Aufstieg zu erwandern.

Blick auf den Aggenstein vom Gipfel

Nach Überquerung der Strasse folgt man erst einmal den dem erst noch geteerten, später geschotterten Fahrweg. Zwischen den einzelnen Kehren gibt es immer wieder kleine Abkürzungen, die ich jedoch nicht beachtete. Den Fahrweg verlässt man an einer beschilderten Abzweigung linkerhand in den Wald.

Der Wanderweg ist leider fast zugewachsen. Aufgrund der Nässe musste ich darüber hinaus aufpassen, auf dem glitschigen Boden nicht auszurutschen. Um es vorweg zu nehmen, beim Abstieg landete ich einmal auf meinem Hosenboden.

Die Ostlerhütte

Ausblick auf den Vilisalpsee Foggensee und Füssen vom Gipfel aus gesehen

Nachdem man sich durch das Gestrüpp gekämpft und den Fahrweg noch einmal überquert hat, erreicht man einen schönen Waldweg, der wenige Meter oberhalb des Fahrwegs verläuft. Doch der geruhsame Aufstieg hat bald ein Ende, denn der Weg wird zusehends steiler und windet sich teilweise in kurzen Kehren den Bergrücken hinauf. Trotz meiner eigentlich guten Kondition komme ich außer Puste und mache nach ca. einer Stunde auf einer Lichtung meine erste größere Pause. Um mich herum stehen zahlreiche vertrocknete Bäume – es sieht aus, als hätte es hier vor einigen Jahren einen Waldbrand gegeben.
Genüsslich esse ich meine Brotzeit und genieße den etwas freieren Blick auf die sich langsam öffnenden westlich gelegenen Tannheimer Berge. Ich bin jedoch etwas verwundert, dass trotz des Wochendes und des tollen Wetters bisher kein anderer Wanderer mir entgegengekommen ist.

Tief unten im Tal liegt Pfronten

 

Nachdem man die Lichtung erreicht hat, wird der Weg etwas flacher. Der Pfad führt nun über den Bergrücken in Richtung des nicht sichtbaren Gipfels. Manchmal bietet sich die Gelegenheit auf Pfronten herab zu schauen. Der Blick nach Süden auf die Tannheimer Berge wird mit jedem gewonnenen Höhenmeter besser, auch wenn der 1866 m hohe Gipfel des Einstein etwas den Blick behindert. Von meinem Rastplatz aus bis zur Ostlerhütte benötigt man nochmals ca. 1 Stunde reine Gehzeit, so dass man für den gesamten Aufstieg mit Pause ca. 2,5 Stunden veranschlagen sollte. Oben angekommen hat man freien Blick auf die Tannheimer Alpen und den Vilisalpsee. In östlicher Richtung liegt der Aggenstein und der sichtbare Übergang zur Bad-Kissinger-Hütte. Etwas verwundert zähle ich die Anzahl der Kehren, die bis zum Sattel zu überwinden sind: 51! Laut meiner Karte sollte der Weg eigentlich um den Berg herum führen und nicht darüber. Spontan entschließe ich mich, doch nicht mehr weiterzulaufen – zumal beim Abstieg noch eine kleine Klettersteigpassage (laut Karte) zu überwinden ist und am Himmel bereits einige dunkle Wolken hängen.

Tannheimer Berge

Meine Pause auf der Sonnenterrasse fällt dementsprechend etwas länger aus. Bei einem kühlen Bier und einer leckeren Suppe kann ich die Aussicht richtig gut genießen. Eine Stunde später haben sich die dunklen Wolken wieder verzogen und ich gehe die 20 Meter bis zum „Gipfelkreuz“. Hinter dem Gipfelkreuz befindet sich eine steile Wiese. Ich muss mir mein Grinsen unterdrücken, als eine Familie an das Gipfelkreuz kommt und die Frau zu Ihrem Mann sagt: „jetzt geh net so nah an die Kante, nicht dass du da runter fällst“. Dies muss man zusammen mit dem Dialekt und der passenden Bekleidung mit Turnschuhen sehen. Absturzgelände sieht sicherlich anders aus ;)
In der Zwischenzeit sind über dem Aggenstein dicke Wolken aufgezogen und es scheint leicht zu regnen, so dass ich mich an den Abstieg mache. Einen Umweg möchte ich nicht laufen, so dass ich auf der Aufstiegsroute wieder zum Auto absteige. Insgesamt benötige ich von der Hütte aus etwa 2 Stunden, allerdings mache ich auf halbem Weg wieder eine längere Pause und genieße die Stille. Die dunklen Wolken haben sich wieder aufgelöst, so dass nun kein Druck für einen raschen Abstieg mehr besteht.

 

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Bundesstraße zwischen Pfronten und Grän (nahe der Fallmühle)
Höhenmeter Auf- / Abstieg jeweils 950
Dauer Auf- / Abstieg gesamt ca. 2,5 Stunden ca. 2 Stunden
Voraussetzungen T2
Allgemeines Fazit

Fazit: Kurzweilige Tour, die im Gipfelbereich jedoch überlaufen ist. Schöne Aussicht auf die Tannheimer Bergwelt und ins Voralpenland.