Kumjung - Monk - Dole - Luza
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Ich habe die Nacht gut
geschlafen, auch wenn ich wieder 2 - 3 Mal in der Nacht kurz aufwache. Um 6:30
weckt uns unser Guide mit einem Kikeriki - ich denke ich bin im falschen Film,
als mich das Geräusch aus dem Tiefschlaf reißt. Und leider gibt es immer noch
kein Wasser. Das ist eigentlich kein Problem und hatte ich auch so erwartet.
Wenn allerdings die Toilettenspülung nicht funktioniert und der Zimmernachbar
Durchfall hat, wird es doch etwas unangenehm.
Ich verzichte auf die Katzenwäsche, das Deo und ein
Erfrischungstuch werden es schon richten. Meine Sachen stopfe ich in die
Plastiktüten und dann in die große Tasche. Als ich alles eingepackt habe, freut
sich mein Zimmernachbar auf einmal im Bad über warmes Wasser - und ich fluche im
Zimmer. Also schnell noch einmal die Haar waschen (man kann ja nie wissen, wann
es wieder warmes Wasser gibt) und erst dann mit etwas Verspätung zum Frühstück.
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Blick zurück |
Müsli und ein
steinhartes Tibetian Bread mit warmen Ei stehen bereits bereit. Ich setze mich
und freue mich auf den Kaffee. Beim Blick in die Runde wird schnell klar, dass
einige nicht so gut geschlafen haben. Vor allem die beiden ohnehin
gesundheitlich angeschlagenen sehen sehr gerädert aus. Bei beiden hat sich der
Gesundheitszustand nicht verbessert, so dass unser Guide vorerst einen weiteren
Aufstieg der beiden ablehnt. Er schlägt vor, dass beide das Gokyo Tal auslassen,
sich in Namche akklimatisieren und bei Besserung des Gesundheitszustandes wir
die beiden wieder beim Aufstieg ins Everest Tal mitnehmen. Ohne großes
Nachdenken stimmen beide zu. Die Stimmung ist etwas gedrückt, doch die
Gesundheit hat wie immer Vorrang. |
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Die Ama Dablam |
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Toller Weg mit atemberaubendem Tiefblick |
Ama Dablam |
Wir haben weiterhin perfektes Bergwetter. Keine Wolke ist am Himmel zu sehen.
Beim Blick auf die umliegenden Berge bleiben die Augen immer wieder am
Matterhorn des Himalaya hängen - der Ama Dablam. Wir
verlassen Kumjung auf fast ebenem Weg. Dieser wird jedoch recht schnell schmaler
und windet sich im leichten auf und ab um einige kleinere Bergrücken. Der Weg
ist ausreichend breit, ausrutschen sollte man jedoch besser nicht, denn der Hang
fällt sehr steil ab.
Nach Umrundung eines Bergrückens machen wir Pause.
Erneut dominiert die Ama Dablam die Aussicht. Das Wetter ist immer noch gut und
die Fernsicht auch, so dass wir den etwas weiteren Blick genießen können. Auch
das Kloster Tengboche können wir erkennen. |
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Yak |
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Von nun an geht es leicht bergauf bis zu dem tollen
Aussichtspunkt von Mong, der auf der Karte als Geburtsort von Lama Sange Dorje
geführt ist.
Von nun an geht es erst einmal bergab, genauer
gesagt 300 Höhenmeter steilen Weges. Der Weg ist matschig und teilweise liegt im
Schatten noch Schnee, so dass wir ziemlich aufpassen müssen. Das Gemisch aus
Schnee, Matsch und Yakdung ist wie Schmierseife. Ein Trekker aus einer anderen
Gruppe rutscht kurz vor mir aus und kann sich mit aller Mühe auf dem Weg halten.
Seine Hose ist jedoch vermutlich nicht mehr sauber zu bekommen.
Im Tal angekommen machen wir an einem kleinen
Teehaus kurz Pause und wir füllen unsere Getränkeflaschen auf. Es ist recht
warm, so dass meine Vorräte bereits aufgebraucht sind. |
Blick in Richtung Tengboche |
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Der Aussichtspunkt |
Dieser Weg liegt bereits hinter uns |
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Nachdem wir alle noch recht fit sind, entscheiden
wir, erst in ca. 2 h Mittagspause zu machen. Vorsichtshalber kaufe ich einige
Snickers (200 RS), da mein Berghunger mittlerweile eingesetzt hat und ich
dementsprechend Kohldampf habe. Jetzt beginnt ein teilweise sehr steiler Aufstieg
nach Dole. Immer wieder passieren wir steilere, teilweise leicht ausgesetzte
Schneefelder und steigen über steile Treppenstufen bergauf. Es ist aufgrund der
Höhenlage und des vielen Schnees mittlerweile recht kühl geworden, so dass ich
bis auf die Regenjacke alle Kleidung aus meinem Tagesrucksack anziehe. In Dole
angekommen machen wir eine längere Mittagspause. Damit die Abwechslung nicht zu
groß wird gibt es (Überraschung...) eine Gemüsesuppe. Zusammen mit 2 Kaffee
zahle ich 500 RS |
Ohne Worte |
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Gut angelegte Treppen helfen beim Aufstieg |
Schnee + Eis + Yakdung = Rutschgefahr |
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Ich überlege kurz an dem Kakao, den
Eva sich bestellt hat, bleibe aber zum Glück bei dem Kaffee. Eine gute
Entscheidung, denn wenig später hat Eva Magenkrämpfe und muss sich in die Büsche
schlagen. Die Milch war wohl verdorben...
Um 14 Uhr brechen wir auf in Richtung
Etappenziel. Gleich hinter der Lodge geht es ca. 100 Höhenmeter steil bergauf,
später flacher über Weideflächen von Yaks. Es graupelt und schneit leicht, immer
wieder ziehen kalte Nebelschwaden um uns herum. Der Weg führt meistens durch
grob gespurte Schneefelder, was ich als recht anstrengend empfinde. Insbesondere
wenn der Matsch mit Eis unterlegt ist und man sehr gut aufpassen muss, wie man
auftritt. |
...irgendwo da hinten liegt unser Tagesziel |
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Die Lodge ist erreicht |
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Die Lodge
liegt im dicken Nebel, als wir den kleinen Anstieg nach Luza hoch
laufen. Die Lodge erweist sich als sehr gemütlich, was auch daran
liegt, dass keine
anderen Gäste im Haus sind. Wie erhalten sogar Einzelzimmer. Der
Gastraum ist sehr warm und gemütlich. Am Anfang sitze ich noch im
dicken Fleecepulli am Ofen; gegen Ende des Tages phasenweise nur
noch im T-Shirt. Das Abendessen ist sehr gut (Knobisuppe mit
viiiieeel Knobi, Nudeln mit Tomatensauce und wie immer schwarzer
Tee). Nach dem Abendessen verlasse ich kurz die Lodge, da wir
mittlerweile einen sternenklaren Himmel haben. Ich genieße die Ruhe
und den Blick auf die Sterne ohne Fremdlicht. Einfach Wahnsinn diese
Impressionen... |
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... wenig später am
Ofen |
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Nach einem Graupelschauer lockern die Wolken wieder auf |
Vor 21 Uhr liege
ich in meinem kalten Schlafsack. Bereits jetzt habe ich -1 °C im Zimmer.
Das kann ja heiter werden. Dank des Inlets bleibt es mir jedoch die
Nacht über warm. Dennoch schlafe ich unruhig, denn die Matratze bildet
eine starke Kuhle und ich finde keine entspannte Schlafposition.
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Höhenmeter Auf- / Abstieg |
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Gehzeit |
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