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Um 6:30 geht die Tür
auf und unser gut gelaunter 1st Guide ruft ein "kikeriki" in unser Zimmer. Ich
bin schon kurz vorher wach geworden. Die Nacht war verhältnismäßig erholsam, da
das Zimmer nicht zu kalt war und wir vermutlich auch durch die gute
Akklimatisation nicht zu viel Kraft für selbige aufwenden müssen.
Trotzdem ist meine Kleidung wieder einmal zu kalt,
um diese mit Freude anzuziehen.
Unser Guide hat wieder
einen großen Eimer warmes Wasser organisiert, so dass wir uns direkt neben der
"Hot Shower" duschen können. Die hot shower ist jedoch überhaupt nicht warm, so
dass keiner aus unserer Gruppe diese am Vortag genutzt hat.
Nach dem üblichen
Frühstück, bestehend aus Müsli, Toast mit Ei und Kaffee / Tee brechen wir auf.
Der auf einer kleinen Dachterrasse sitzende Nepali erntet vorher unsere
neidischen Blicke - es gibt wahrlich schlechtere Aussichten :) |
Das ist mal ein Logenplatz |
Der wolkenlose Himmel bringt die schneebedeckten
Berge richtig zur Geltung. Der Aufstieg gleich zu Beginn durch Phortse lässt den
Kreislauf gleich richtig in Schwung kommen. Dementsprechend machen wir gleich
kurz hinter dem Ortsende von Phortse schon die erste Pause und genießen den
Blick auf die Ama Dablam, die mittlerweile den Ausblick dominiert.
Irgendwie fühle ich mich nicht sonderlich fit, was
sich über den gesamten Tagesverlauf nicht ändern wird. Dementsprechend habe ich
teilweise ein etwas ungutes Gefühl auf dem stellenweise schmalen und
ausgesetzten Höhenwanderweg. Die Aussicht kann ich leider nicht immer genießen,
auch wenn die Ama Dablam ein Traumberg ist. |
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Die "hot shower" |
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Blick in das Gokyo Tal |
Phortse |
Die Aussicht kann ich eigentlich nur genießen,
wenn wir eine Pause machen. Zum Glück machen wir wie immer viele :)
Beim Wandern ist mit der
tolle Tiefblick auf Pangboche und Tenboche mit dem auf einem Bergrücken
liegenden Kloster nicht aufgefallen. Auf dem Rückweg vom Everest Basecamp werden wir dieses
besuchen und den breiteren Weg auf der anderen Talseite wandern - die
Everest-Autobahn. Jetzt steht erst einmal ein richtig steiler Aufstieg in Serpentinen
an. Eine steile Rinne muss erklommen werden. Der Tiefblick an dieser Stelle ist
atemberaubend. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und ich kann es sogar
(ein bisschen) genießen. |
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Der Weg ist nicht zu verfehlen |
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Laut Karte überwinden
wir nur sehr wenige Höhenmeter an diesem Tag. Der Wanderweg führt jedoch nur
selten eben den Hang entlang und es gilt immer wieder einige Höhenmeter zu
erklimmen. Auf die Dauer ist das auch recht anstrengend, trotz bereits
vorhandener bester Akklimatisierung. Die gesamte Strecke ist zum Glück eisfrei,
da ansonsten diese Etappe recht gefährlich werden könnte. In einigen
Tourenberichten im Internet hatten Trecker solche Verhältnisse beschrieben und
teilweise von einer Begehung abgeraten.
Erst hinter Pangboche kommen wir auf den Highway in Richtung Everest Basecamp.
Der Weg ist jetzt wesentlich breiter und führt uns mit mäßiger Steigung in
Richtung Everest.
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Ein traumhafter Höhenweg |
Ama Dablam |
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Auf dieser Wegstrecke
ist wesentlich mehr Betrieb, d.h. ein vielfaches an Treckern und an Yakkarawanen
sind unterwegs. Eine dieser Yakkarawanen bremst uns richtig aus, was mich jedoch
nicht stört, da ich die Landschaft nun besser genießen kann.
In Shomare machen wir
Mittagspause. Zuerst sitzen wir an einem großen Tisch in der Sonne, doch der
Wind ist zu kalt, so dass wir noch vor dem Essen in den Gastraum wechseln. Ich
esse gebratenen vegetarischen Reis und trinke eine Coke. Trotz des Koffeins bin
ich sehr müde und könnte eine Runde Schlaf vertragen, doch leider brechen wir
auf. |
Kloster Tengboche |
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Mt. Everest (8850 m) |
Blick zurück, rechts das Kloster in Pangboche |
Eine weitere große
Karawane zieht am Gastraum vorbei, als wir unsere Sachen packen. Die Karawane
haben wir wenig später bereits eingeholt. Da der Weg sehr breit ist, können wir
gefahrlos überholen.
Der Weg hat uns in ein
breites Hochtal geführt. Meine Müdigkeit macht sich mit einem starken
Kältegefühl bemerkbar, so dass ich einen dicken Vliespulli anziehen muss.
Dadurch, dass wir sehr langsam gehen, wird mir auch beim Wandern nicht wärmer,
zumal der Wind ziemlich aufgefrischt hat.
In östlicher Richtung zweigt der Weg in Richtung Dingboche bzw. dem zum Island Peak ab. Den eigentlichen Gipfel
können wir an diesem Tag leider nicht erkennen. Wir
erreichen eine Passhöhe, von wo aus wir bereits Periche sehen können. Erst
einmal müssen wir jedoch einige Höhenmeter zu einem Bach absteigen und einen
kleinen Gegenanstieg überwinden, bevor wir das Hochtal mit Periche erreichen. |
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Periche ist ein lang gestrecktes Dorf, in dessen
Mitte unsere Lodge liegt. Oder sollte ich besser sagen Hotel? Die Lodge ist sehr
gut ausgebaut, es gibt eine heiße Dusche und die Zimmer sind recht komfortabel.
Im Gastraum stehen viele Flaschen Whisky für die Trecker bereit und es gibt
Apfelkuchen.
Bevor ich etwas esse, gibt es aber endlich mal
wieder eine warme Dusche. Ein Nepali erklärt mir kurz die Funktionsweise der
Dusche. Das Wasser ist heiß und ich genieße den (dünnen) Wasserstrahl. Als ich
die Dusche verlasse, steht der Dampf in dem kleinen Raum...
Später wasche ich noch einige T-Shirts und Unterhosen, wohlwissend, dass dies
die letzte Gelegenheit für die nächsten Tage sein dürfte. Leider werden die
Klamotten nicht mehr komplett trocken, so dass ich diese am nächsten Tag am
Rucksack befestigen muss. |
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Das Tal öffnet sich etwas und wir machen
Strecke |
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Im Gastraum trinke ich
einen großen Kaffee und esse einen Apfelkuchen. Die Gaststube ist sehr groß und
bietet nicht nur uns Treckern eine warme Unterkunft. Vor dem Ofen liegt ein Hund
und genießt die Wärme. Der Gastraum ist so gut gewärmt, dass ich "nur" einen
Fleecepulli benötige.
WLAN gibt es auch,
d.h. ich bekomme von der Bedienung den Hütteneigenen Laptop und schreibe eine
Mail. Noch einmal fürs Protokoll - ich bin auf über 4000 m Höhe angelangt.
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Auch ein Yak muss einmal rasten |
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Um 19 Uhr gibt es
Abendessen. Es gibt eine undefinierbare Suppe, ein leckeres Curry mit Reis und
ein Bier. Das Dosenobst zum Nachtisch fällt etwas aus der Reihe, aber in
Anbetracht der Höhe immer noch sehr gut.
Ich bin immer noch sehr müde, so dass ich den
Gesprächen kaum folgen kann. Oder war die Musik im Gastraum daran schuld? Egal,
gegen 20:30 kann ich endlich in meinen Schlafsack kriechen. Das Zimmer ist
eigentlich nicht so kalt, dennoch wird mir nicht richtig warm. Ich habe zu viel
getrunken und muss 4x in dieser Nacht auf Toilette. Dennoch schlafe ich sehr gut
und bin noch im Tiefschlaf, als die Tür aufgeht und unser Guide ein KIKERIKI in
den Raum wirft. |
Das Ziel ist fast erreicht |
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In der Lodge mit leckerem Apfelkuchen |
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