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Auch wenn ich ein
eigenes WC in der Nacht hatte, so war ich doch sehr froh darüber, keine "größere
Verwendung" mehr hierfür zu haben. Die Nacht war halbwegs entspannend und auch
am Morgen ging es mir wesentlich besser. Ich fand es zwar schade, dass ich die
Folkloreeinlage der Guides und Träger nicht bis zum Ende anschauen konnte, aber
ich war zu müde und platt. Endlich kann ich auch wieder etwas mehr essen und
habe auch keinen Ekel davor. Die Rühreier lasse ich dennoch liegen bzw. gebe
diese an meine Mittrecker ab. Trotz des Angebots von Kami trage ich meinen
Rucksack selbst - ich habe halt doch einen gewissen Ehrgeiz ;) |
Aussicht vom Dach unserer Lodge |
Nach einigen Bildern vom Dach unserer Lodge (siehe
oben) brechen wir auf. Anfangs laufen wir noch durch einige kleine Dörfer. Einem
Lehrer geben einige Mitwanderer noch einige Dinge wie Kugelschreiber oder
Kreide. Am Wegesrand wächst nun auch wieder Getreide - wobei insgesamt sich die
Landschaft gegenüber dem Vortag in Kagbeni total verändert hat. Am Ende eines
Dorfes erreicht man die ersten Teilstücke der noch nicht fertig gestellten
Strasse. Parallel dazu verläuft ein kleiner Pfad, der uns bald über eine hohe
Hängebrücke auf die andere Talseite führt. Der Weg führt dann in stetem auf und
ab durch das engste Durchbruchtal der Erde - das Kali Gandakital. Bergab merke
ich die Nachwehen der Durchfallerkrankung fast nicht; an jeder Steigung hingegen
werde ich aufgrund der schweren Beine sehr langsam. Kami gibt mir etwas
Traubenzucker, der sich bald bemerkbar machen sollte. |
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Blick zurück in das sich öffnende Tal |
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Blick auf den alten Weg auf der anderen Talseite |
Hühnchentransport |
Über den Wechsel der
Talseite bin ich sehr froh, denn auf der westlichen Talseite wird sehr stark und
unüberhörbar an der Strasse weitergebaut. Presslufthammer hallen durch das Tal.
Teilweise sieht man noch den alten Wanderpfad, der in den Hang hineingehauen
wurde. Doch der Straßenbau hat den alten Weg fast völlig zerstört. Dennoch
bieten sich unterwegs immer wieder interessante Motive im tiefsten Durchbruchtal
der Erde, die von der (für mich)
anstrengenden Wanderung ablenken. Mal ist es ein auf eine Tisch liegender Hund,
der unsere Gruppe anbellt; mal ein kleines Kind das in unsere Kameras lächelt...
Kurz vor unserem Mittagsrastplatz in Rukse Chhaharo wechseln wir jedoch
wieder auf die andere Talseite und wandern kurz über die im Bau befindliche
Strasse. Ob diese lange hält, kann aufgrund des teilweise hohlen Fundaments
bezweifelt werden. |
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Kleines Kind am Strassenrand |
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Am Mittagsrastplatz haben wir einen guten Blick auf
die nahen Wasserfälle, die mit ihrem Getöse etwas den Baustellenlärm übertönen.
Ich fühle mich nun wesentlich besser und bestelle Pommes (Fried Potatos) und
eine Tomatensuppe. Die Kartoffeln werden wenig später von unserem Guide und
Veronika (danke!) geschält. Beides schmeckt sehr lecker und - was viel wichtiger
war - beides blieb auch in meinem Bauch. Meine Laune wurde immer besser, so dass
ich mich wieder auf die nächsten Etappen freute.
Nach der längeren Mittagspause führt der Weg leider die meiste Zeit auf der
Strasse entlang in Richtung Tatopani. Es beginnt zu tröpfeln und ich ziehe meine
Regenkleidung an. Das anfangs leichte tröpfeln wird jedoch dank des Gewitters
sehr schnell zu einem ausgewachsenen Starkregen mit einzelnen Hagelkörnern. |
Wieder einmal eine Eselkarawane |
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Auf dem Rücken wird (fast) alles transportiert - hier Rohre für
die Straßenbauarbeiten |
Ausblick von unserem Rastplatz |
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Dementsprechend wandern wir sehr schnell und sind 2 Stunden nach Abmarsch
bereits in Tatopani. Die Landschaft hat sich nun wieder stark verändert, denn
teilweise sattes Grün und kleinere Büsche stehen nun am Wegesrand. Unsere Lodge
in Tatopani hätten Martin und ich jedoch fast verpasst, wenn unsere Träger nicht
aus der Lodge gewunken hätten. Wir hatten die Abzweigung am Dorfeingang verpasst
- was wir jedoch spätestens an den heißen Quellen ("Thermalbad") bemerkt hätten.
Zu diesen gehen wir nach einer kurzen Pause. Das heiße Wasser tut uns allen
sichtlich gut und wir genießen das erste Bad seit Wochen. Auf ein Bier
verzichten wir, im Gegensatz zu einigen Engländern, jedoch. Die 25 Rupien
Eintritt für die 2 Bäder sind gut investiert. Auch der leichte Regen kann uns
das Vergnügen nicht vermiesen. |
Blick zurück in die verregneten Berge |