Kagbeni - Jomsom - Marpha - Ghasa

Nach dem Abendessen des Vortages ging ich recht zeitig ins Bett, denn irgendwie fühlte ich mich etwas komisch. Als ich im Schlafsack lag, wurde mir übel und ich hatte das Gefühl, eine Grippe wäre im Anmarsch. Leider stellte sich gegen 2 Uhr morgens heraus, dass es sich um eine Magen-Darm-Geschichte handelte. Die nächsten Stunden verbrachte ich auf der Toilette (zum Glück sitzend, denn es war die erste europäische Toilette seit Katmandu ...) und konnte auch am nächsten Morgen noch nichts Essen. Kami gab mir ein Antibiotikum und von Martin bekam ich ein Elektrolytpulver (Danke nochmals, auch an Erich für die Hilfe!).

Blick in Richtung Mustang von Kagbeni

Dankend nahm ich den Vorschlag von Kami an, mich mit einem Moped nach Jomsom zu fahren. Nachdem ich noch etwas geschlafen hatte (die anderen besichtigten ein Kloster in Kagbeni) wurde ich nach Jomsom gefahren. Aufgrund der holprigen Strecke dachte ich anfangs, dass dies sicherlich „nach hinten losgeht“, aber ich hatte Glück. Viel mehr Sorgen machte mir, dass wir auf einer Schotter- bzw. Steinpiste unterwegs waren und ich keinen Helm hatte und wir mehrmals auf schmalen Holzbrücken (3 Bretter breit) einen Bachlauf überqueren mussten. Von dem Beinahesturz möchte ich gar nicht reden...

Blick talabwärts; links der Nilgiri

45 Minuten später erreichten wir Jomsom, wo ich an den Checkpoints meine Permits vorzeigen mussten. Vor der Lodge Mona Lisa setzte mich der Fahrer ab und ich gab ihm seine 10000 Rupien zzgl. Trinkgeld. In der Lodge versuchte ich eine Suppe zu essen, schaffte aber nur die Hälfte. Anschließend legte ich mich in den Innenhof in die Sonne, wo ich mehrere Stunden tief und fest schlief. Ich merkte noch nicht einmal, als die anderen eintrafen. Erst als wir aufbrachen um mit dem Jeep weiterzufahren, wurde ich wieder halbwegs wach.

Stupa in Kagbeni

Die Jeepfahrt führte uns auf einer Steinpiste erst einmal nach Marpha. Dort wanderten wir durch das Dorf und machten am Dorfende in einem Laden Pause, in dem es Apfelschnaps aus lokalen Brennereien gab. Ich verzichtete und war froh, als wir 2 h später endlich in unserer Lodge ankamen. Wohlwissen über meine Probleme bekam ich ein Zimmer mit dazugehörendem WC. Allerdings schienen die Medikamente zu wirken, so dass ich abends endlich wieder etwas essen konnte. Auch wenn es nur eine Suppe und etwas Rösti war, so war ich dennoch froh, dass es mir langsam besser ging. Früh verabschiedete ich mich in meinen Schlafsack.

Von meinen Mitwanderern hörte ich, dass die Tagesetappe nicht sonderlich interessant war und dass die Wanderung durch die groben Steine des Bachbettes eher zu den langweiligeren Etappen gehörte. Anscheinend hatte ich mir den besten Tag für die Erkrankung ausgesucht - aber ich hätte gerne darauf verzichtet.

 

Tageszusammenfassung (bei normaler Wanderung)

Höhenmeter Auf- / Abstieg 150 m 600 m
Dauer 6 Stunden