Gramai-Hochleger - Hahnkampl - Lamsenjochhütte

Blick auf das hintere Engtal

Nachdem ich 2 Tage vorher schon einmal auf dem Gramai-Hochleger mit meiner Freundin war, musste ich diese Etappe erneut im Aufstieg zum Hahnkampl zurücklegen. Ich wunderte mich, das wir nur 10 min schneller als zuvor unterwegs waren, wahrscheinlich bin ich mit meiner Freundin doch nicht so langsam unterwegs gewesen, wie ich vermutet hatte. 
Am Gramai-Hochleger geht man links an dem großen Misthaufen vorbei in Richtung Sonnjoch. Der Weg dorthin zweigt jedoch schon wenige Meter später nach rechts ab, zum Hahnkampl geht es links den ausgewaschenen Weg entlang. Zuerst ist dieser noch breit, später läuft man durch einen ausgewaschenen Pfad. Nach etwa 30min erreicht man ein Joch. Hier steht man vor der Wahl, entweder über den Grat zum Hahnkampl zu laufen, wem dies allerdings zu schwer ist, der kann hier das Joch überschreiten und 300 Hm unter dem Grat durchlaufen.

Aussicht in das Eng-Tal

Wir hatten vorher ausgemacht, es über den Grat zu probieren, falls der Weg zu schwer sein sollte, wollten wir umkehren und den leichteren Weg laufen. An diesem Joch sieht man zum ersten Mal in Richtung Engtal und den Weg zur Falkenhütte hinab. 
Nach einer kurzen Rast machten wir uns auf den weiteren Wegabschnitt. Anfangs läuft man durch Latschen leicht bergauf. Nach wenigen Minuten erreicht man eine Stelle, die leicht ausgesetzt ist und an der man eine steinige Steilstelle überwinden muss. Wer hier schon größere Probleme hat, dem kann ich nur den Alternativweg empfehlen, da später noch ausgesetztere Stellen kommen. Hinter dieser Steilstelle geht es kurz bergab, leider das letzte Mal bis zum Gipfel. Der Anstieg zu diesem ist noch einmal relativ steil und steinig, insgesamt aber relativ problemlos. Auf dem Gipfel hat man dann einen schönen Ausblick auf das Tal der Gramaialm, das Engtal und die Lamsenspitze. In der Ferne erkennt man sogar schon die Lamsenjochhütte. Weiterhin wird man auf dem Gipfel umschwärmt, leider nur von Dohlen. Wir genossen die schöne Aussicht und das schöne Wetter. Dieses hatte leider wieder eine relativ schlechte Fernsicht zur Folge, aber was will man im Hochsommer erwarten. 
Nach 30 Minuten Gipfelrast ging es weiter, nachdem ich vorsichtshalber schon mein Gurtset angezogen hatte. Anfangs läuft man auf dem relativ breiten Rücken. Dieser wir aber relativ schnell schmaler, der Weg stellenweise ausgesetzt. Ich musste hier feststellen, das ein anseilen für meine Psyche wieder besser ist. Folglich wurde ich wieder an das Seil genommen.  Bisher hatte ich nur einfacherere Wanderungen unternommen, daher waren Stellen für mich neu, die auf beiden Seiten ausgesetzt sind, d.h. es besteht keine Möglichkeit sich an dem Fels festzuhalten. Anfangs waren auf der rechten Seite noch Latschen, so dass ich mich auf diese konzentrieren konnte und daher keine Probleme hatte. Die letzten Meter des Grats sollten dann allerdings auch die schwierigsten werden. Ich war froh, das hier ein Seil gespannt war und ich mich einhaken konnte. Daher überwand ich die 20 Meter zwar mit mulmigen Gefühl, ansonsten aber ohne Probleme. Nur bei den letzten vier Schritten wurde mir etwas komisch, denn ich hatte mich leicht verstiegen (mein Bekannter meine das geht eigentlich nicht) und musste dabei durch meine Beine nach einem Tritt suchen. Ich fand zwar keinen Tritt, aber immerhin konnte ich die Gramaialm durch meine Beine im Talkessel sehen.
Nach diesen Metern geht man wieder auf einem breiteren Weg in Richtung Lamsenjochhütte. Ab hier erwarten einen keine Schwierigkeiten mehr. Es ist zwar kein Fahrweg, aber ausgesetzte Stellen sind nicht mehr zu erwarten. Nach der Abzweigung ins Tal muss man noch einmal einige Höhenmeter zur Hütte überwinden, aber mit einem Radler als Ansporn geht auch dieser Schlussanstieg. 
Nach einer deftigen Gulaschsuppe machten wir uns wieder auf den Heimweg. Dieser Abstieg zählt mit zu den unangenehmsten die ich bisher erledigen musste. Abgesehen von den unzähligen Kehren (bei 20 habe ich aufgehört zu zählen) war der Weg mit Steinen übersäht. Auf dem steilen Weg musste man daher ständig aufpassen, nicht in rutschen zu geraten. Ist man dann im Talboden angelangt, zieht der Weg sich noch ein gutes Stück bis zur Gramaialm. Bei unserer Tour war es hier wieder extrem heiß, kein Lüftchen brachte uns eine Abkühlung. Ich war froh als wir endlich im Tal angelang waren und ich mich unter einen Sonnenschirm setzten konnte. Nachdem wir die gesamte Tour in der Sonne gelaufen waren, tat ein bisschen Schatten meinem Kopf sicher sehr gut.    
Für die gesamte Tour sollte man mindesten 5 Stunden ansetzen. Wer wie ich etwas langsamer auf dem Grat ist, benötigt ein bisschen länger.

Blick vom Gipfel auf die Lamsenspitze

Die Lamsenspitze

Gipfelblick zur Lamsenjochhütte

Am Gipfel

Kurz vor der Lamsenjochhütte

Die letzten Meter vor der Lamsenjochhütte

Blick von der Lamsenjochhütte auf das Hahnkampl

Der schmale Weg vom Gipfel

 

Tourenzusammenfassung

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Gramai Alm / Pertisau
Höhenmeter Auf- / Abstieg 700 Hm
Dauer der Tour ca. 6 Stunden
Voraussetzungen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit /T3
Allgemeines Fazit

Die Wanderung bietet schöne Aussichten und ist auf dem Gipfelweg nicht sonderlich überlaufen - im Gegensatz zu den Hüttenzielen.